ADS/ADHS und Reizfilterschwäche: Warum das Gehirn überfordert ist

Wenn es um ADS/ADHS geht, hören wir häufig von Konzentrationsproblemen, Unruhe und impulsivem Verhalten. Ein weniger bekanntes, aber sehr prägendes Symptom ist die sogenannte Reizfilterschwäche. Dieses Phänomen führt dazu, dass Betroffene überfordert sind, weil sie viele Umgebungsreize nicht filtern können. Für das Umfeld ist dies oft schwer nachvollziehbar, da das Verhalten des Betroffenen als Ablenkung oder "Unlust" interpretiert werden könnte. Dabei handelt es sich um eine neurologische Besonderheit, die tief im Gehirn verankert ist.

Was passiert im Gehirn bei einer Reizfilterschwäche?

Das menschliche Gehirn ist tagtäglich einer Vielzahl von Reizen ausgesetzt: Geräusche, visuelle Eindrücke, Gerüche, Berührungen, aber auch innere Reize wie Gedanken und Emotionen. Normalerweise sortiert unser Gehirn diese Reize aus und fokussiert sich nur auf die für den Moment relevanten Informationen. Dieser „Filtermechanismus“ funktioniert bei Menschen mit ADS/ADHS jedoch oft nicht wie gewünscht.

Viele Eindrücke können zu einer Reizüberflutung führen

Stellen Sie sich vor, Sie befinden sich in einem Raum, in dem Musik spielt, jemand spricht mit Ihnen, draußen fährt ein Auto vorbei und das Licht flackert leicht. Für die meisten Menschen würde der Großteil dieser Reize ausgeblendet werden, sodass sie sich auf das Gespräch konzentrieren können. Bei einer Reizfilterschwäche hingegen kommen all diese Informationen ungefiltert im Bewusstsein an. Das führt zu einer enormen Reizüberflutung, die sich als Stress, Überforderung oder sogar als körperliche Symptome wie Kopfschmerzen oder Unruhe äußern kann.

Reizfilterschwäche ist keine „Unlust“!

Für das Umfeld ist es oft schwierig zu verstehen, warum der Betroffene scheinbar müde, unkonzentriert oder abgelenkt wirkt. Manche interpretieren dies als mangelnde Motivation oder Desinteresse. Doch es ist wichtig zu betonen: Das Verhalten ist nicht böswillig und hat nichts mit „Unlust“ zu tun. Menschen mit ADS/ADHS sind schlichtweg damit beschäftigt, die Vielzahl an Reizen zu verarbeiten, die sie nicht filtern können. Diese permanente Reizüberflutung kann sehr belastend sein.

Wie wirkt sich die Reizfilterschwäche im Alltag aus?

Die Auswirkungen einer Reizfilterschwäche sind vielfältig und betreffen verschiedene Lebensbereiche:

  • Konzentrationsschwierigkeiten:
    Durch die ständige Ablenkung ist es schwer, bei einer Aufgabe zu bleiben.
  • Schnelle Überforderung:
    Viele Reize gleichzeitig zu verarbeiten, kann zu Stress und einer schnellen Erschöpfung führen.
  • Soziale Schwierigkeiten:
    In Gesprächen kann es vorkommen, dass Betroffene plötzlich abschweifen oder Schwierigkeiten haben, dem Geschehen zu folgen. Das führt mitunter zu Missverständnissen.
  • Schlafprobleme:
    Auch nachts ist es schwer, die vielen Gedanken und Reize „abzuschalten“, was den Schlaf beeinträchtigen kann.

Was kann helfen?

Ein wichtiger Schritt, um mit einer Reizfilterschwäche besser umzugehen, ist das Bewusstsein darüber. Sowohl Betroffene als auch deren Familien sollten verstehen, dass diese Überforderung eine biologische Ursache hat und keine Charakterschwäche ist. Im Alltag gibt es einige Strategien, die dabei helfen können, die Reizmenge zu reduzieren und besser zu steuern. Versuchen Sie z.B. Reizquellen zu minimieren. Schaffen Sie eine ruhige Umgebung, insbesondere bei konzentrierten Tätigkeiten. Vermeiden Sie laute Musik, Fernseher oder andere Ablenkungen. Auch das Thema Routine kann helfen. Lesen Sie gerne meinen Blogartikel dazu.

Lernen, mit der Reizfilterschwäche umzugehen

Langfristig ist es entscheidend, Wege zu finden, um mit der Reizfilterschwäche zu leben. Da es nicht möglich ist, Eindrücke von außen immer zu steuern, ist die Verbesserung der Selbstregulation wichtig. Ich bin in meiner Praxis auf den Schwerpunkt ADS/ADHS für Kinder und Erwachsene spezialisiert. In meinem ganzheitlichen Ansatz greife ich neben therapeutischen Ansätzen auch auf natürliche Unterstützungsmittel zurück, um das Nervensystem zu stabilisieren.

Reizüberflutung als Herausforderung verstehen

Die Reizfilterschwäche bei ADS/ADHS ist eine oft übersehene Herausforderung, die das tägliche Leben von Betroffenen und deren Familien stark beeinflussen kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass das Verhalten von Menschen mit Reizfilterschwäche nicht auf Unlust oder Desinteresse zurückzuführen ist. Mit gezielten Maßnahmen wie der Reduktion von Reizen im Alltag und dem langfristigen Training der Selbstregulation lässt sich jedoch ein besserer Umgang mit der Reizüberflutung erreichen.

Mein Therapieangebot

Als Heilpraktikerin mit Schwerpunkt auf ADS/ADHS für Kinder und Erwachsene stehe ich Ihnen und Ihrer Familie gerne zur Seite, um gemeinsam einen individuellen Weg zu finden, der Ihnen hilft, mit dieser Herausforderung besser zurechtzukommen. Informieren Sie sich gern auf meiner Homepage und nutzen das Angebot eines kostenlosen Erstgesprächs per Telefon.

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