Die Herausforderung der Gruppenzugehörigkeit bei ADS / ADHS – Warum es nicht am „Nicht-Wollen“ liegt

In meiner Praxis begegnen mir viele Betroffene und Angehörige, die mit den sozialen Auswirkungen von ADS / ADHS zu kämpfen haben. Ein besonders herausfordernder Bereich ist oft das Thema Gruppenzugehörigkeit und Teamarbeit. Immer wieder höre ich, dass Menschen mit ADS / ADHS Schwierigkeiten haben, sich in Gruppen einzufügen oder harmonisch mit anderen zusammenzuarbeiten. Das führt nicht selten zu Missverständnissen, Frustrationen und dem Gefühl, „anders“ zu sein oder nicht dazuzugehören. Lassen Sie uns genauer hinschauen, warum das so ist und welche Hintergründe – auch medizinisch – eine Rolle spielen.

ADS / ADHS und die medizinischen Hintergründe

ADS/ADHS ist eine neurobiologische Besonderheit, die bestimmte Prozesse im Gehirn beeinflusst, insbesondere in folgenden Bereichen:

  • Aufmerksamkeit
  • Impulskontrolle
  • Selbstregulation

Eine zentrale Rolle spielen hierbei die Neurotransmitter Dopamin und Noradrenalin, die für die Regulation von Aufmerksamkeit, Motivation und Emotionen entscheidend sind. Bei Menschen mit ADS / ADHS sind diese Botenstoffe oft nicht im Gleichgewicht, was zu Schwierigkeiten bei der Impulskontrolle und Selbstregulation führen kann. Dies ist kein Zeichen von Unwillen oder mangelnder Anstrengung – vielmehr kämpfen Menschen mit ADS / ADHS täglich gegen diese neurologischen Einschränkungen an.

Warum fällt die Integration in Gruppen oft so schwer?

Die Schwierigkeiten bei der Integration in Gruppen und Teamarbeit hängen eng mit den Hauptsymptomen von ADS/ADHS zusammen. Menschen mit ADHS neigen oft dazu:

  1. Schnell abzuschweifen und sich abzulenken.
    Das bedeutet, dass sie nicht immer in der Lage sind, sich lange auf Gespräche oder Aufgaben zu konzentrieren. In Gruppensituationen, in denen Zusammenarbeit und Koordination gefragt sind, kann dies den Eindruck erwecken, dass sie „nicht bei der Sache“ oder „desinteressiert“ sind.
  1. Impulsiv zu handeln. 
    Impulsivität führt häufig zu vorschnellen Antworten, Einwürfen oder auch zum Unterbrechen anderer. Dies wird oft als unhöflich oder störend empfunden, obwohl meist keine böse Absicht dahinter steckt. Vielmehr fällt es Menschen mit ADS/ADHS schwer, ihren Impulsen nicht sofort nachzugeben, da ihnen oft die neurologische Grundlage zur Impulskontrolle fehlt.
  1. Schwierigkeiten mit dem Verstehen sozialer Regeln und subtiler nonverbaler Hinweise zu haben. 
    So kann es passieren, dass Menschen mit ADS/ADHS nicht immer bemerken, wie ihre Handlungen oder Worte auf andere wirken. Dies kann dazu führen, dass sie unbewusst Grenzen überschreiten oder Erwartungen in sozialen Situationen nicht erfüllen.

Der Eindruck „Nicht-zu-Wollen“ täuscht

Zusammenfassend entsteht oft der Eindruck, dass Menschen mit ADS/ADHS „nicht wollen“, was die soziale Integration zusätzlich erschwert. In Wahrheit ist es jedoch ein ständiger, innerer Kampf gegen Impulse, Ablenkung und die Herausforderung, sich sozialen Normen entsprechend zu verhalten – all das auf einer neurologischen Basis, die diesen Anforderungen nur schwer gerecht wird.

Ganzheitliche Lösungsansätze für ein besseres Miteinander

Für Sie ist es wichtig zu wissen, dass Sie mit diesen Herausforderungen nicht allein sind und dass es Lösungen gibt, die über eine bloße Verhaltensanpassung hinausgehen. Eine ganzheitliche Therapie kann Ihnen, da Sie von ADS/ADHS betroffen sind, helfen, sich besser in Gruppen zu integrieren und Ihre sozialen Fähigkeiten zu stärken.

Ein bewusster Blick auf die Stärken

Menschen mit ADS/ADHS tragen oft viele positive Eigenschaften in sich, die in sozialen Gruppen besonders wertvoll sind: Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und eine ausgeprägte Empathie. Sie sicherlich auch! Es gilt, diesen Schatz an positiven Eigenschaften zu heben und gleichzeitig liebevoll an den Herausforderungen zu arbeiten.

Es braucht Mut für die ersten Schritte

In meiner Arbeit ermutige ich alle Betroffenen, Geduld mit sich selbst zu haben und auf ihre Stärken zu bauen. Ein ganzheitlicher Ansatz, der deutlich über die medizinischen Aspekte hinausgeht, kann viel dazu beitragen, dass Menschen mit ADS/ADHS ihren Platz in Gruppen finden – und dort wertgeschätzt werden.

Mein Therapieangebot

Ich behandle in meiner Praxis Kinder und Erwachsene zu dem Schwerpunkt ADS/ADHS. Bitte informieren Sie sich auf meiner Homepage, melden sich zu der kostenfreien Emailserie „Kinder“ bzw. „Erwachsene“ an und nutzen auch mein Angebot eines ersten kostenlosen Telefonats für Ihre Fragen!

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